Handelssachen
Als Handelssache wird eine Angelegenheit auf dem Gebiet des Handelsrechts bezeichnet. Bei Handelssachen handelt es sich um bestimmte Angelegenheiten, die einen Bezug zum gewerblichen Rechtsverkehr haben. Welche Streitigkeiten Handelssachen sind, ist im Gerichtsverfassungsgesetz festgelegt. Hierzu gehören insbesondere Rechtsstreitigkeiten unter Kaufleuten, bestimmte (auch innere) Angelegenheiten von Handelsgesellschaften, Wettbewerbsangelegenheiten und Scheck- oder Wechselsachen usw.
Kammer für Handelssachen
Handelssachen können sowohl vor der Zivilkammer als auch auf Antrag der Parteien vor der Kammer für Handelssachen verhandelt werden.
Die Kammer für Handelssachen ist mit einem Berufsrichter und zwei ehrenamtlichen Richtern, den Handelsrichtern (siehe Kasten rechts) besetzt. Sämtliche Mitglieder der Kammer für Handelssachen haben gleiches Stimmrecht. Zum Handelsrichter kann nur ein mindestens dreißigjähriger Kaufmann oder eine Person mit vergleichbaren wirtschaftlichen Kenntnissen berufen werden. Handelsrichter werden auf gutachterlichen Vorschlag der zuständigen Industrie- und Handelskammern (siehe Kasten rechts) von der Justizverwaltung auf die Dauer von vier Jahren ernannt. Aufgrund des in der Kammer für Handelssachen konzentrierten hohen wirtschaftlichen Sachverstandes, den die Handelsrichter durch ihre oft langjährige berufliche Erfahrung im wirtschaftlichen Bereich mitbringen, stellt die Kammer für Handelssachen ein wichtiges Bindeglied zwischen Wirtschaft und Justiz dar.